Linke Herausforderin für Reiner Breuer

Die Linke, Ortsverband Neuss

Die Linke Neuss zieht mit Melina Grigoriadis (27) in den Bürgermeisterwahlkampf. Die pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, die seit dem Frühjahr Mitglied der Linken ist, wurde von der Mitgliederversammlung der Neuser Linken am Mittwochabend, den 25.06., mit großer Mehrheit als Gegenkandidatin zu Reiner Breuer aufgestellt.

 

In den letzten Jahren haben bundesweit immer mehr junge Bürgermeisterkandidaten und -kandidatinnen Erfolg, z.B.. in Monheim am Rhein. Daran möchte Melina Grigoriadis anknüpfen – allerdings mit einer spezifisch linken Agenda. Denn auch Neuss fehlt es an sozialer Gerechtig-keit: „Die Arbeitslosenquote steigt, die Preise steigen, die Mieten können sich bald nur noch Besserverdienende leisten. Reiner Breuer hat zwar viel versprochen, aber wenig geliefert. Die Zahl der Sozialwohnungen in Neuss ist sogar rückläufig! Als Bürgermeisterin werde ich durchsetzen, dass die beschlossenen Quoten für bezahlbaren Wohnraum auch realisiert werden.“

„Mein Ziel ist die inklusive Stadtgesellschaft“, fährt sie fort, „in der Barrieren und Strukturen, die Menschen ausschließen, abgebaut werden. Während „Bürgerbeteiligung“ aktuell nur eine Scheinveranstaltung ist und oft genug – Stichwort Wendersplatz – das gerade Gegenteil dessen umgesetzt wird, was die Bürger gewollt haben, möchte ich die Menschen wirklich an den Entscheidungsprozessen beteiligen.  Auch hierbei will ich soziale Themen in den Mittelpunkt rücken, denn sie entscheiden, wie wir in der Stadt miteinander leben. Keiner darf vergessen oder gar ausgegrenzt werden – unabhängig vom Einkommen, Geschlecht, von Herkunft oder anderen persönlichen Umständen. Bezahlbarer Wohnraum, gute Gesundheitsversorgung und eine soziale Stadtentwicklung sind keine Luxusforderungen, sondern vielmehr Grundvoraussetzungen für ein gutes Leben.

Als Angehörige einer jüngeren Generation ist mir natürlich die Digitalisierung wichtig, Da ist in Neuss noch viel Luft nach oben. Allerdings muss Digitalisierung auch wirklich für alle Menschen einen Vorteil bringen und deshalb z.B. auch in einfacher Sprache, mehrsprachig und inklusiv gedacht werden.

Nicht zuletzt will ich die Stadtgesellschaft ermutigen, sich der rechten Gefahr entgegenzustemmen. Antifaschismus, Solidarität und Feminismus sind für mich keine Schlagworte, sondern politische Grundwerte.“